Die Zitadelle Spandau 

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Die Zitadelle sieht schon von außen wie eine Burg aus, die nur über die Zugbrücke betreten werden kann. Ihre Geschichte war lange vor allem mit dem Thema Krieg verbunden und das merkt jeder Besucher sofort! 

Das älteste Bauwerk Berlins

Die Burg Spandau stammt wahrscheinlich bereits von 1197. Zum Schutz des damals nahe gelegenen Berlins wurde sie dann zwischen 1559 und 1594 zu einer Festung ausgebaut, die während Befreiungskriege gegen Napoleon 1813 ziemlich zerstört wurde. Von 1874 bis 1919 lagerte hier der Reichkriegsschatz. Die Nationalsozialisten brachten hier ihre Giftgaslabore unter. 

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Zitadelle nicht mehr für militärische Zwecke benutzt. Erst wurde für mehr als 30 Jahre eine Baufachschule untergebracht. Seit ihrem Auszug im Jahr 1986 wurde die Zitadelle mehr und mehr wieder so hergestellt wie sie einmal war. Zum Beispiel wird in mühevoller Kleinarbeit der moderne Mauerputz abgetragen. Und nun finden viele kulturelle Aktivitäten hier statt, auch für Kinder. 

Der Turm an der Zitadelle heißt Juliusturm und ist das älteste Bauwerk Berlins. Er hat eine Wendeltreppe von 153 Stufen, die an einer Aussichtsplattform enden. Bei gutem Wetter ist sogar der Berliner Fernsehturm zu sehen. 

Gebaut wurde der Turm zu Beginn des 13. Jahrhunderts, um die Burg besser verteidigen zu können. Die Mauern des Turmes sind 3,60 Meter dick, die Tür eine sehr dicke Tresortür, weil hier der eben erwähnte Reichkriegsschatz gelagert wurde.

Im Keller des Turmes, den man immer noch durch eine Falltür sehen kann, wurden Gefangene eingesperrt, oft mehrere Jahre. Da hinunterzuschauen und sich das vorzustellen ist richtig gruselig. 

In diesem alten Turm gibt es natürlich keinen Aufzug, aber hineinzuschauen lohnt sich auch mit einem Rollstuhl, weil die Stimmung wirklich wie in einem alten Ritterfilm ist.

Das ganze Gelände der Zitadelle ist von Festungsmauern und einem Wassergraben umgeben, an jeder Ecke  gibt es eine Erhöhung, die Bastion genannt wird. Es ist möglich, auf einem Teil der Mauern langzugehen und mit dem Rollstuhl zu fahren und im Sommer gibt es auch Führungen in den Gängen. 

Kultur, Kunst und Spiele statt Krieg

Heute sind die ganzen kriegerischen Auseinandersetzungen in und um die Zitadelle Vergangenheit. Es gibt stattdessen ein Theater, ein Restaurant, viele kreative und künstlerische Werkstätten, Ausstellungen und Museen. Fast alles ist zu besichtigen und wirklich interessant. Oft gibt es Feste auf der Zitadelle, zum Beispiel ein Ritterfest oder schöne Freilichtkonzerte. Auch Sylvester wird dort gefeiert und Filme gedreht. Zum Beispiel der neue Kinder- und Jugendfilm „Allein gegen die Zeit“ (nach der KiKa Serie), der demnächst in die Kinos kommt.

Auch heute ist in der Zitadelle immer noch die Stimmung, in einer anderen Zeit herumzuspazieren. Manchmal ist es in den Museen aber auch etwas unheimlich, weil so viel aus den Kriegszeiten zu sehen ist.

Über die paar Stufen zum Fledermauskeller könnte allerdings wirklich mal eine Rampe gebaut werden, vielleicht mithilfe der Aktion Mensch. (Denn die Mitarbeiter des Vereins für die Fledermäuse arbeiten ehrenamtlich und haben selbst sicherlich nicht das Geld.) Wenn das genügend Besucher immer wieder vorschlagen, dann klappt es vielleicht mal demnächst!  

Ausflugsziele neben der Zitadelle

Nach dem Besuch auf der Zitadelle ist es noch möglich, ganz in der Nähe eine Schiffschleuse anzugucken und  den Kolk Spandau. Das ist die älteste Siedlung Spandaus neben der Altstadt.  

Alles in allem ist das dann ein ganzer super interessanter und stimmungsvoller Ausflugstag in die alte Geschichte Berlins. 

Alle wichtigen Informationen über Öffnungszeiten und Preise und Veranstaltungen sind hier zu finden. 

Zur Zitadelle, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin, fährt der Bus X33 und die U-bahn Nr. 7. Die direkte Station Zitadelle Spandau ist aber nicht barrierefrei, da muss man eine Station weiterfahren bis Rathaus Spandau, das ist dann ein längerer Weg zur Zitadelle durch die Altstadt. Also, mit dem Auto anfahren ist für Rollstuhlfahrer sicherlich einfacher.